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Lohra

Am 01. Februar 1992 wurde die Städtepartnerschaft zwischen dem Stadtteil Herges-Hallenberg und der Gemeinde Lohra im Landkreis Marburg-Biedenkopf per Urkunde offiziell unterzeichnet. Freundschaftliche Beziehungen gab es bereits vor der Wende. Mit dem Fall der Mauer waren der Partnerschaft keine Schranken mehr auferlegt und bereits 1990 stand fest, die zukünftige Partnergemeinde von Lohra heißt Herges-Hallenberg. Mit den Worten: "Jetzt müssen wir das Pflänzchen, das wir gepflanzt haben, zum Wachsen bringen", brachte der ehemalige Bürgermeister Hermann Brand den Partnerschaftszug auf den Weg. Schnell wurde die Beziehung mit Leben erfüllt, sei es bei der Organisation von gemeinsamen Veranstaltungen der Vereine und Verbände, im kommunalpolitischen Bereich oder auch ganz privat. Vergessen ist nicht die unkonventionelle Hilfe bei den Problemen der Abwasserbeseitigung und -behandlung sowie bei der Neugestaltung des Gemeindelebens. Es wurden viele Freundschaften durch die Begegnung von Vereinen, von Sportlern, Jugendlichen und Kindern geknüpft.

Die Beziehung zwischen den beiden Gemeinden ist von gegenseitiger Achtung, Sympathie und Verständnis geprägt.


Frau Christel Bobenau, die zuständige Sektionsleiterin für Herges-Hallenberg des Partnerschaftsvereins Lohra, und Herr Bürgermeister Georg Gaul neben der Partnerschaftslinde vor dem Rathaus in Lohra


30 Jahre Städtepartnerschaft

Seit 30 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Lohra und Herges. „Eigentlich wollten wir ja bereits vor der Wende einen Partnerschaftsvertrag unterzeichnen, aber das wurde uns damals aus politischen Gründen verwehrt“, erinnert sich Christel Bobenau die sich auch persönlich eng mit Herges verbunden fühlt und zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Hermann Brand maßgeblich an der Gründung der Städtepartnerschaft beteiligt war. Als kurz nach der Wende am 1. Februar 1992 der Städtepartnerschaftsvertrag unterzeichnet wurde, war dies für alle ein großer Moment. „Vor allem in den ersten Jahren, als für uns ja noch so Vieles neu und unklar war, haben uns unsere Freunde aus Lohra sehr unterstützt und mit wirklich guten Ratschlägen vor so manchem Schaden bewahrt“, erinnert sich Gerhard Henke, der als damaliger Ortsteilbürgermeister den Vertrag unterzeichnete und seit dem auch persönlich mit einigen Familien in Lohra freundschaftlich verbunden ist. „Wir haben uns immer gegenseitig besucht und viel zusammen gelacht, gefeiert und Spaß gehabt“, betonte Gerhard Henkel. Und dies solle auch so bleiben. Auch die Hergeser Feuerwehrleute um Wolfgang Diller können auf viele gemeinsame Stunden mit den Kameraden aus Lohra zurückblicken und einige Geschichten aus 30 Jahren Städtepartnerschaft zum Besten geben. Ebenso wie die Freunde in Lohra. „Leider gab es ja nun in den vergangenen zwei Jahren eine Zwangspause“, bedauerte Gerhard Henkel im Hinblick auf die Corona Einschränkungen der letzten Jahre, aber umso größer sei die Freude beim Wiedersehen.

Der Partnerschaftsverein Lohra, welcher 5 Jahre nach der Begründung der Städtepartnerschaft mit Herges ins Leben gegründet wurde, zählt derzeit weit über 60 Mitglieder. Zweck des Vereins ist die Förderung der Völkerverständigung. Dazu unterstützt der Verein die Gemeinde Lohra bei der Pflege der Kontakte zu den Partnergemeinden, indem er die Reisen in die Partnergemeinden und die Gegenbesuche mit organisiert. „Das Wirken des Vereins hat dazu geführt, dass die Partnerschaften nicht nur formal bestehen und sich auf offizielle Veranstaltungen beschränken. Vielmehr haben sich durch den Verein vielfältige Kontakte zu Bürgerinnen und Bürgern und zu Familien in den Partnergemeinden entwickelt, die auch in vielen Fällen durch private gegenseitige Besuche verstärkt und im Bewusstsein verankert werden“, erläuterte Georg Gaul. Es seien viele Freundschaften entstanden, die gelebt und gepflegt werden.

Anlässlich der diesjährigen Partnerschafts-Jubiläums hatten der Partnerschaftsverein Lohra und die Stadt Lohra zu einer Festveranstaltung eingeladen. „25 Jahre Partnerschaftsverein und 30 Jahre Städtepartnerschaft mit Herges, dass musste gefeiert werden“, sagte Lohras Bürgermeister Georg Gaul. Obwohl die Corona Situation noch unklar gewesen sei, habe der Verein in Zusammenarbeit mit der Stadt bereits Anfang des Jahres mit den Vorbereitungen für die Festveranstaltungen begonnen. „Neben der Partnerschaft zu Herges haben wir noch eine Partnerstadt Vivonne in Frankreich und Dziemjany in Polen“, informierte Gaul weiter.

An Himmelfahrt war es dann soweit. Eine Delegation aus Herges mit Gerhard Henkel und Bürgermeister Markus Böttcher reiste nach Lohra um die Städtepartnerschaft nach 2 Jahren Corona erneut zu bekräftigen. „Es war mein erster Besuch in Lohra, obwohl ich ja nun auch schon seit fast drei Jahren Bürgermeister bin und zudem in Herges wohne“, bedauerte Böttcher. Er freue sich nun endlich auf ein persönliches Kennenlernen.

In Ihren Grußworten betonten alle Redner im Rahmen der Festveranstaltung zum 25jährigen Bestehen des Partnerschaftsvereins Lohra, wie wichtig die Gemeinsamkeit und die Pflege von Partnerschaft gerade in der heuten Zeit geworden ist. Neben regionalen Geschenken und rückblickenden Worten standen gegenseitige Einladungen sowie der Ausbau der städtepartnerschaftlichen Zusammenarbeit im Mittelpunkt des Besuches. So werden, wie bereits in den vergangenen Jahren, einige Gäste aus Lohra am ersten Juli-Wochenende zum Bürgerfest an der kurzen Seite vorbeischauen. Natürlich gibt es Besuche zur Kirmes und für nächstes Jahr sind bereits eine gemeinsame Fahrt nach Dziemjany und natürlich der Besuch aus Lohra beim Burgfest eingeplant.

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